Company j.a.s.
A Diasporic Research
Die Recherche
Als Kinder einer kolonialen Vergangenheit und einer neokolonialen Gegenwart, die in der Diaspora leben, erben wir sowohl ein Bewusstsein für Diskriminierung als auch die Tatsache, selbst Teil einer diskriminierenden Gesellschaft zu sein. Wir befinden uns in einem Dilemma, das auch die Ästhetik unserer Körper betrifft. In unserer Forschung streben wir danach, Körperpositivität und Selbstliebe als bewegende Identitäten der Diaspora zu begreifen.
Über die Resident*innen
Amaeze Agu (sie/ihr), Performance. In Tanzräumen fühle ich mich als Schwarze Frau oft nicht wohl. Strukturelle Probleme wie Rassismus und Sexismus werden meist ignoriert und reproduziert. In A Diasporic Research möchten wir uns diesen Themen widmen, uns den Raum nehmen, um unsere Diasporabiografien tänzerisch zu bearbeiten.
Senja K. Brütting (Pronomen: senja), Performance. Senja hat einen Abschluss in Choreographie, Tanzpädagogik und Performance von der Tanz-Zentrale Leipzig. Als junge Künstler*in in Leipzig kreiert Senja Fusionen aus gesprochenem Wort, Songwriting und zeitgenössischem Tanz aus einer intersektionalen Perspektive. Nachdem sie in den letzten Jahren antirassistische Empowerment-Strukturen für Mädchen of Color im ländlichen Raum Sachsens aufgebaut hat, konzentriert sich Senja nun verstärkt auf die Verschmelzung von Tanz und Verkörperung mit einem antirassistischen Ansatz. Wie wird der Tanz und unser Körper von der kolonialen Vergangenheit beeinflusst? Wie können wir unseren Tanz und unsere eigenen Körper aus einer diasporischen Perspektive heraus dekolonisieren? Und wie kann ein diasporischer Körper somatisch durch Bewegung und Kunst Heilung finden? Senja arbeitete als künstlerische Leiter*in für das Performancefestival "ARENA - der jungen Künste" in Erlangen und präsentierte 2019 die erste eigene Performance "A piece of God" am LOFFT - Das Theater in Leipzig.
Jorge Bascuñan (er/ihm), Performance. Jorge ist ein brasilianischer multidisziplinärer Künstler, der derzeit in Berlin lebt. In seiner Heimatstadt São Paulo studierte er Physical Education (B.A.) sowie Kameraführung und Schauspielregie. Seit 2012 ist er Co-Direktor des "Baillistas Collective" für Fotografie und Multi-Art und von Ìdrima, einem Kollektiv für Performance und zeitgenössische Kunst. Im Jahr 2016 zog er nach Deutschland, wo er den Masterstudiengang für zeitgenössische Tanzpädagogik (MA CoDE, HfMDK, Deutschland) abschloss. In seiner Arbeit als selbstständiger Tänzer und Performer konzentriert er sich auf die Übersetzung somatischer Praktiken und versucht, symbolische Aspekte einer zeitgenössischen Körperlichkeit neu zu bezeichnen. Jorge Bascuñan zeigt multidisziplinären Experimente, in denen er Fotografie, Video, Zeichnung, Klänge und Text mit der Erforschung von Bewegung mischt und diese in den Bereich von Kunst und Politik kontextualisiert. http://jorgebascunan.com
Yasmine Deroui (sie/ihr), Dramaturgie. Yasmine ist eine Theatermacherin und Dramaturgin, die ursprünglich aus Marokko und Italien stammt. Ihr Interesse gilt der Annäherung an politische Themen durch Dokumentarisches, Autobiografisches und Intimes.