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Nils Ulber

Was machst du?

Die Recherche

„Jeder Philosoph verfügt neben dem formalen System, mit dem er vor die Welt tritt, noch über ein zweites, weit einfacheres, ohne sich möglicherweise dessen bewusst zu werden. Weiss der darum, so wird er wahrscheinlich erkennen, dass es nicht ganz genügt; er hält es daher geheim und bietet dafür ein ausgeklügeltes System; er selbst glaubt daran, weil es seinem urspünglichen System ähnelt, andere aber sollen es gelten lassen, weil er es nach seiner Ansicht so gestaltet hat, dass es nicht zu widerlegen ist. Der Eindruck des Ausgeklügelten entsteht, weil darin Widerlegungen wiederlegt werden; das allein ergibt aber noch kein positives Resultat; es beweist besstenfalls nur, dass eine Theorie wahr sein kann, aber nicht sein muss. Das positive Ergebnis verdankt der Philosoph, so wenig er sich darüber auch klar sein mag, den vorgefassten Meinungen seiner Einbildungskraft."

So leitet Bertrand Russel in seinem Werk „Philosophie des Abendlandes“ (2004) das Kapitel über Aritoteles ein. (gekürzt)

 

Mich interessiert wie Vorstellungen, die Menschen von sich selbst und der Welt haben ihr Handeln prägen.
Wann kommen diese Vorstellungen und Überzeugungen wie die Welt oder menschliches Miteinander funktioniert an ihre Grenzen? Wie gelingt es Andere von eigenen Ideen und Positionen zu überzeugen oder andere Standpunkte einzunehmen, um für sich neue Positionen zu erlangen und so Handlungsspielräume zu eröffnen?

Ich will untersuchen, wie wirksam verschiedene Vorstellungen oder Modelle von der Welt sind und wie überzeugend sie vertreten werden können. Sprache spielt eine Rolle, um Sichtweisen zu ermöglichen, die inhaltliche Aussage soll dabei aber in der Bewegung oder Handlung stattfinden.

Ein Aufeinanderprallen unterschiedlicher Annahmen kann zwischen verschiedenen Ebenen von Text und Handlung, als auch zwischen Performer und Zuschauenden geschehen. Es sollte gelingen, wenigstens für Augenblicke, eine Situation zu erzeugen, in der die Grenzen des Möglichen ausgeweitet werden und das weitere Geschehen in der Schwebe hält.

Impressionen