Mono Welk
Nachmittag eines Fauns
Die Recherche
In "Nachmittag eines Fauns" wird Mono sich mit Lust und Erotik im Spannungsfeld zwischen Tanz und Aktivismus beschäftigen. Das über hundert Jahre alte Werk "L’après midi d’un faune" von Vaslav Nijinsky beleuchtet er in einem queeren Kontext kritisch und resinszeniert es mit folgenden Fragen:
Wann ist die Darstellung von Lust und Erotik eine provokante gehypte Sensation?
Wann ein authentisches Element einer emanzipatorischen Praxis?
Wie kann die normative Matrix an Orten der Hochkultur mittels Lust und Queerness gehackt werden?
Neben der Analyse des Werks möchte Mono sich ein genaueres Bild von der Person Vaslav Nijinsky machen und verstehen welche Normen in der darstellenden Kunst zu der Zeit vorherrschten. Vaslav Nijinsky war eine bisexuelle Person, die später an Schizophrenie erkrankte und durch seine künstlerische Arbeit immer wieder Tabubrüche hervorbrachte. Ausserdem soll die Analyse von "L’après midi d’un faune" mit Therorien/Praktiken post-moderner und zeitgenössischer Künstler*innen, Theoretiker*innen und Aktivist*innen in Verbindung bringen, die sich intensiv mit Körperpolitiken, Unterdrückungsstrukturen und Strategien gegen eine weiße, cis-hetero, ableistische und klassistische Norm in der kulturellen Praxis beschäftigen.
Literatur als Recherche-Grundlage: "Tagebücher" Vaslav Nijinsky, "Testo Junkie" von Paul B. Preciado und "Pleasure Activism" von Adrienne Maree Brown.
Die Residenz über 2 Wochen findet im Dezember 2022 statt.
Die Residenz findet im Rahmen des Programms „TANZPAKT in residence“ statt, initiiert vom Verein Villa Wigman für Tanz und dem TanzNetzDresden.